Die derzeit älteste Unterschrift eines direkten Vorfahren
Vorab:
Wer sich näher für westfälische Geschichte interessiert, dem sei das Buch "Chronik des Münsterlandes" von Detlef Fischer (Aschendorff Verlag) ans Herz gelegt.
Ausgangslage:
Alle historischen Strickmänner sind Westfalen, oder besser noch Münsterländer. Sie zogen hin und her, blieben aber immer im Münsterland. Ihre Ehefrauen und –männer holten sie sich ebenfalls aus dem Münsterland.
Aktuell ist die gesicherte Linie der Familie Strickmann in Sendenhorst in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (ca. 1630) zu Ende. Weiter zurück geht es nur für andere Ahnenlinien.
Es gibt zwei mir bekannte alte Höfe Strickmann in der erweiterten Umgebung. Der eine liegt in Voxtrup bei Osnabrück und der andere in Herzebrock bei Gütersloh.
Daneben gibt es noch die Erwähnung von Strickmännern im Hannoveraner Raum oder z. B. in Werne.
Namen der Strickmänner-Linie sind in Rot.
Namen der Nacke-Linie, meine Mutter, sind in Blau.
1323, Sendenhorst: Vermutlich eine erste Brandkatastrophe
1341, Epe: Ersterwähnung des Gutes zur Füchte/thor Wuchte
1351, Schöppingen: Ersterwähnung der Hofstelle Haverhove
15. Jahrhundert
Einige Darfelder Hofnamen meiner Vorfahren lassen sich bis ins 15. Jahrundert zurückverfolgen.
1409, Horstmar/Leer: Ein päpstlicher Richter weist die Priester in Leer an Johann Hovemann aufzufordern, den Hof Seggemann-ynck innerhalb 15 Tagen an den Vikar zu Burgsteinfurt zurück-zugeben. Ansonsten wird er exkommuniziert.
1443, Darfeld: Der Hofname Borstinck wird genannt.
1469, Darfeld, Nienborg: Conrad Roser von Ysselborch nennt sich kaiserlicher Notar und Kleriker.
1476, Nienborg: Conrad Roser ist Küster von Nienborg.
1494, Recke: Ein "de Heger" wird mit einem Schwein bei einer Schuldsache genannt.
1498, Fürstbistum Münster: In der Willkommensschatzung für Bischpf Conrad von Rietberg tauchen immer wieder ähnliche Namen meiner
Vorfahren auf. Da ist z. B. auch ein Lambert Strickemann mit Frau im Kirchspiel Werne.
16. Jahrhundert
Beginn der Reformation und starker Anstieg der Bevölkerung
1501, Sendenhorst: Der Hof Nieman wird erstmals erwähnt.
1503, Sendenhorst: In einem Einkünfteverzeichnis des Klosters Vinneberg wird ein Hof Lüttke Struv(w)yck genannt. Er zahlt 3 Mark. Eine Nähe zu Strickmann ist ungeklärt. Auffällig ist allerdings, dass es Namensvariationen der Strickmänner um 1600-1650 gibt, die wie "A.. auf Eimer" mit Struvyck passen.
1521, Worms: Martin Luther verteidigt seine Thesen vor Kaiser Karl. V.
1521, Sendenhorst: Ein Volcking wechselt seine Tochter Grete für 8 Goldgulden, ein Hörigentausch.
1523, Epe: Hermann Rudde und seine Frau ziehen in das Haus thor Füchte.
1526, Epe: Hermann ter Vuchte, Eigenbehöriger der Witwe Margarete Wolters aus Münster wird von Freunden aus dem Gefängnis befreit.
1531, Coesfeld: Verkauf von Land auf der Potweide an die Eheleute Sergius und Swene Brackman.
1532, Münster: Die Stadt ist weitestgehend evangelisch. Allerdings läuft die Sache etwas aus dem Ruder und die Wiedertäufer gewinnen die Oberhand.
1534, Horstmar: Am 26. März werden sieben Holländer verhaftet, die sich den Täufern in Münster anschließen wollen. Der Rentmeister bittet die Regierung in Münster, schnell einen Scharfrichter zu senden, da die Haft erhebliche Kosten verursacht.
1534, Sendenhorst: Im Juni nistet sich ein Haufen desertierter Söldner des Belagerungsheeres von Münster auf dem Gräftenhof Jungmann ein.
1534, Metelen: In einem Viehschatzregister fallen Namen meiner Vorfahren.
1536, Nienborg: Johan Rosier ist Vikar zu Nienborg und Verwalter der Armen.
1535, Münster: Niederschlagung der Täuferbewegung. Am 07.07. wird Clara Koster eine "Oma von mir" hingerichtet.
1538, Herzebrock: In einer Auflistung der Hausgenossen des Klosters fällt der Name Stryckman. Eine Verbindung zu Senden-horst ist unklar.
1544, Sendenhorst: Franz, Bischof zu Münster und Osnabrück, Administrator zu Minden,
belehnt Anthonius Schotte mit dem Freistuhlsgut Hoikyckhoeve =Rotkötter = Rothof im Ksp. Sendenhorst, Bauerschaft Bracht, vorbehaltlich Rechte
anderer.
1550, Herzebrock: Um 1550 existiert eine Liste mit Namen, die der Gerichtsbarkeit der Äbtissin des Benediktinerinnen Klosters Herzebrock unterstanden. Dazu gehörte auch Strickmann (so geschrieben) aus der Brockbauerschaft.
1550, Coesfeld: Im selben Jahr wird ein Michael Brackman in Coesfeld genannt.
1555, Augsburg: Religionsfrieden zwischen evangelischem und katholischem Lager
1555, Sendenhorst: Wilhelm, Erwählter und Bestätigter des Stifts Münster, belehnt Anthonius Schotte mit dem Freistuhlsgute Hoyckinckhove im Ksp. Sendenhorst, Bauerschaft Bracht.
Der Hof wurde auf Zeit an Leute verpachtet. Diese waren wohl persönlich frei.
1560, Sendenhorst: Lotharingerkloster, Münster Bernhard, Erwählter und Bestätigter des Stifts Münster, belehnt
Johann Schotte mit dem Freistuhlsgut Hoickinckhove.
1570, Nordseeküste: Eine verheerende Sturmflut zu Allerheiligen
1570, Münster: Um dieses Jahr herum wird Henrich Deitermann als Sohn von Stefan Deitermann geboren. Stefan war 1576 Scheffer der Großgilde. Henrich wird 1627 noch einen hervorragenden Posten einnehmen.
1571, westliches Münsterland: Bei einer kirchlichen Visitation werden zerüttete Verhältnisse festgestellt. Konkubinen und mangelnde Kenntnisse in katholischen Grundglaubenssätzen sind an der Tagesordnung.
1571, Epe: Hermann und Johan ter Vuchte wechseln in die Eigenbehörigkeit von Johan Royge aus Nienborg. Zu Johan gehört dessen Frau Grese, sowie zwei Söhne.
1560-1610: wiederholte Missernten
1568-1648, Münsterland: Der Spanisch-Niederländische Krieg dauert 80 Jahre. In der Folge fallen Spanier und Holländer immer wieder in das
Münsterland (insbesondere der westliche Teil) ein. Sie rauben, morden und erpressen die dortige Bevölkerung.
1569, Sendenhorst: Hans Schotte wird von Bernhard zur Straßen vor dem Reichskammergericht verklagt.
1571, Sendenhorst: wird Hans Schotte, Bürgermeister in Sendenhorst, erwähnt.
1571, Sendenhorst: Vergleich zwischen Hans Schotte und Berndt tor Strate gen. Bucker, Bürgermeister zu Sendenhorst,
1572, Europa: Der Winter ist so kalt, dass Flüsse wie Rhein, Themse und gar die Ostsee zufrieren.
1573, Sendenhorst: Sommersell gehört zum Tafelgut des Bischofs und wird in einem Abgabeverzeichnis detailliert aufgeführt:
Pastor und Küster jeweils ein Scheffel Gerste
Den Domherren 3,5 Molt Hafer
Dem Dom 1 Taler, 3 Schillinge
Dem Bischof 2 Goldgulden Dienstgeld
und weitere Abgaben
1575, Metelen: Große Teile des Ortes werden ein Raub der Flammen. Aber die Nachbarorte helfen schon am nächsten Tag. Ochtrup liefert z. B. 2 Tonnen Bier!!
1580, Münster: Christoph Hesse aus Bremen heiratet Anna Bransche aus Münster und gewinnt dort das Stadtrecht. Er wird erfolgreicher Kaufmann und gewinnt einige ehrenhafte Positionen.
1581, Gronau: Diedrich von Plettenberg verhört Hermannn zum Dorn, der als Wiedertäufer verdächtigt wird.
1583, Köln: Papst Gregor XIII suspendiert den Kölner Erzbischof, der vorher zum evangelischen Glauben übergetreten ist. Der Erzbischof stellte vorher seinen Untertanen im Erzbistum sowie im Herzogtum Westfalen die Konfession frei.
1587, Havixbeck: Ein Angriff von Spaniern auf Haus Stapel kann abgewehrt werden. Zwei Pferde und 11 Rinder werden gestohlen. Drei Spanier sterben beim Kampf.
1586, Kloster Liesborn: Bei einer Grundstückansangelegenheit des Hofes Rüschey in Sendenhorst wird der bürgerliche Vogt Johan Strickmann genannt. Weiteres ist bisher zu Strickmann in Liesborn nicht zu finden.
1588, Sendenhorst: Im Kirchspielregister der Gemeinde Sendenhorst wird 1588 kein Strickmann gefunden.
1595 Trier: Abebben einer ersten Welle von Hexenprozessen, denen mehr als 350 Menschen zum Opfer fallen.
1598 Münster: Henrich Deitermann heiratet Clara Wernike. Ihr Vater war Bäckergildemeister. Interessant hierbei ist es, dass die Sendenhorster später von einem Wernike Geld für die Orgel leihen.
1598, Schöppingen: Detaillierte Aufstellung der Hofstelle Haverhove
Älteste bekannte Namen in Darfeld sind Splaning und Hakenfort in Darfeld, die um 1575 geboren sein müssen. Hier kann das Stift Nottuln als Archiv weiterhelfen. Hakenfort waren hörig zum Haus Wersch.